Er trägts am rechten Fleck.
Ihrs liegt auf der Zunge.
Eins ist warm wie Feuer.
Das andere kalt wie Stein.
Heute wird’s zur Mördergrube.
Morgen ausgeschüttet.
Seins zerspringt.
Ihrs hungert.
Eins schmerzt.
Ein andres wird gebrochen.
Deins verstummt.
Meins blutet.
Manche verkümmern.
Andere schlagen im Takt.
Zäher kleiner Muskel.
Unvermittelt schleicht er sich an,
wetzt seine Klauen,
schlägt sie dir ins Fleisch.
Er zieht an dir,
schüttelt dich.
Genussvoll zerquetscht er
dein bebendes Herz.
Gib Obacht,
Lass ihn nicht ein!
Hoffen
Ohne ein Zeichen.
Glauben
Ohne zu wissen.
Warten
Ohne ein Ziel.
Träumen
Ohne dich.
Seit dem Aufstehen folgt sie mir.
Wie ein Schatten
in der Zimmerecke.
Auf dem leeren Stuhl
am Frühstückstisch.
Jetzt schleicht sie sich an.
Geräuschlos legt sie sich
in meine Magengrube.
Erst warm und weich
dann bleischwer.
Sie schlingt die Arme um meinen Hals.
Langsam, zart, genüsslich
wie eine sanfte Begrüßung.
Dann drückt sie zu.
Schnürt mir die Luft ab.
Mit Samtpfoten streichelt sie
mein stolperndes Herz.
Es schlägt ruhiger und wird still.
Jetzt schlägt sie ihre Krallen
ins tiefrote Fleisch.
Die Katze Traurigkeit
weidet sich an mir und ist doch nicht real.
Ein Foto in der Galerie der Gefühle.
Ein Film im Kino der Gedanken.
Eine Fantasie.
Ich mag keine Katzen.
© Tina Kaltofen. Alle Rechte vorbehalten.
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